Mein Dry Hopper 1,5″

Mein Dry Hopper im Eigenbau im 1,5“ Format. Durch den Dry Hopper wird der Sauerstoffeintrag beim Hopfenstopfen im Kaltbereich unterbunden. Ziel ist es die Aromen zu erhalten und eine Oxydation des Bieres zu verhindern.

Dry Hopper
Dry Hopper montiert und auf einem Conical Fermenter mit 1,5“ Tri Clamp Anschluss
Aber was bedeutet eigentlich Hopfenstopfen?

Hopfenstopfen, auch Dry Hopping genannt ist vor allem im der Kraftbier Scene bekannt und bei der Herstellung von IPA Bieren sogar ein Muss. Denn ohne das Hopfenstopfen wäre das IPA nur ein „einfaches“ Pale Ale. Das Hopfenstopfen findet nach dem eigentlichen Hopfenkochen im Kaltbereich statt, entweder bereits während der Gärung oder im Anschluss. Durch das Dry Hopping erhält man die ätherischen Öle des Hopfens, welche beim Hopfenkochen verdampfen da diese leicht flüchtig sind. Beim Hopfenstopfen werden diese gelöst und im Bier gebunden. Das Ergebnis sind besonders hopfenbetonte Biere im Geruch sowie Geschmack. Von blumigen Aromen bis hin zu extrem fruchtigen Bieren ist alles möglich. 

Woraus besteht der Dry Hopper?
Einzelteile des Try Hoppers

Der Dry Hopper besteht aus den folgenden Einzelteilen:

Wie funktioniert das System?

Voraussetzung für dieses System ist ein 1,5″ Tri-Clamp Anschluss am Deckel des Gärbehälters.  An diesem wird das Scheibenventil mittels Tri-Clamp Klemme befestigt. Die Dichtigkeit wird bei allen Übergangsstücken durch die passende Silikondichtung hergestellt. Auf das Scheibenventil wird das Schauglas montiert und ebenfalls mit einer Tri-Clamp Klemme fixiert. Der obere Abschluss wird durch den Tri-Clamp NC Ventil Adapter 1,5“ hergestellt.

Das Schauglas fundiert hier als Schleuse zwischen der sauerstoffreichen Außenluft und der sauerstofflosen Atmosphäre im inneren des Gärbehälters, welche durch den Gärprozess entstanden ist. Um den Sauerstoff vor dem Hopfenstopfen aus der Schleuse zu bekommen, wird nach dem Einfüllen des Hopfens das Schauglas mit dem NC-Ventil Adapter geschlossen und durch diesem mit CO2 befüllt. Da CO2 eine höhere Dichte besitzt, wird die Luft im inneren der Schleuse nach oben gedrückt. Diese kann nun durch das NC-Ventil abgelassen werden. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, um möglichst viel Sauerstoff aus dem Schauglas zu bekommen. Im Anschluss kann das Scheibenventil geöffnet werden und der Hopfen fällt ohne Sauerstoffeintrag in den Gärbehälter. Mehrere Hopfengaben sind natürlich möglich.

3 Gedanken zu „Mein Dry Hopper 1,5″“

  1. Hallo Marco,
    ich beschäftige mich auch mit der Idee eines 1,5“ DIY Dry Hoppers und bin froh über Deinen Artikel. 2 Fragen….

    Bist du zufrieden mit dem Scheibenventil, oder bleiben ggf. Hopfenreste im Ventil hängen und ein Kugelventil wäre die bessere Alternative?
    Wie „entlüftest“ du den Sauerstoff? CO2 Leitung abnehmen und Pin vom NC Ventil runterdrücken?

    Dank Dir,
    Sven

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    • Hallo Sven,
      ich freut mich das du auf meinen Artikel gestoßen bist 😃. Ich bin definitiv mit meine Dry Hopper zufrieden und das Scheibenventil funktioniert für diesen Zweck auch wirklich super 👍. Bei meinen letzten zwei Suden musste ich allerdings den Dry Hopper zwei mal befüllen was evtl. mit einem 2″ großen Schauglas entfallen würde. Der Aufwand hält sich aber trotzdem in Grenzen und es macht halt auch Spaß 😉. Ich habe eine Scheibenventil mit Kugelgriff, würde dir aber ein Scheibenventil mit Hebelgriff empfehlen da es sich einfacher bedienen lässt. Aktuell lasse ich den restlichen Sauerstoff über ein NC Spundventil am selben Anschluss ab und wiederhole den Vorgang. Geplant ist den Zu- und Abgang über ein Tri-Clamp T-Stück zu realisieren. Als Alternative würde sich ein 2″ bzw. 3″ Dry Hopper anbieten. Dafür gibt es NC-Adapter mit mehreren Anschlüssen und einem Überdruckventil zum Entlüften.

      Lieben Gruß
      Marco

      Antworten
      • Hi Marco,
        Danke für deinen Tip mit dem Hebelgriff, hab alle Teile jetzt bestellt. Ich werde auf dem Schauglas eine 1,5/2 Zoll Reduzierung nutzen, darauf passt dann der 2″ NC Anschluß inkl Ventil.

        Danke nochmal & viele Grüße,
        Sven

        Antworten

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